Kategorien
Allgemein Beiträge

KI verstehen – Ängste abbauen. Ein Buch und eine Kooperation zwischen Mensch & Maschine

Im Rahmen meiner Themen Bildung und Kommunikation, gestalte ich auch hier und da Workshops oder halte Vorträge über Künstliche Intelligenz (KI). Ein Grund ist, dass KI sehr hilfreich bei und in der Kommunikation sein kann. Bei diesen Situationen fallen mir immer wieder folgende Dinge auf:

Recht viele Menschen berichten von einer Faszination an KI. Man spüre praktisch eine Begeisterung und will alles ausprobieren. An dieser Stelle spalten sich zuerst die Gruppen und kommen in rege Diskussionen. Wenn sie dann bei der Bearbeitung und beim Erleben der Technik sind, rücken alle aber wieder mehr zusammen.

Trotzdem ist das Bild, meiner Erfahrung nach, nicht ausgewogen. Die Vorbehalte, Sorgen und Ängste vor der unsichtbaren Funktion der Technik nehmen einen sehr großen Raum ein und scheinen deutlich stärker als die Faszination zu sein. Und das ersteinmal unerheblich des Alters der Teilnehmenden. Bei einem der letzten Workshops mit 22 Personen, die im Alter zwischen 14 und 67 Jahren waren, hoben auf die Frage „Wer hat schon mit KI gearbeitet oder benutzt diese regelmäßig?“ genau drei Personen die Hand.

Diese drei folgenden Punkte erkenne ich immer wieder:

1.
Eine Menge Menschen haben und hatten noch keine oder nur wenig bewusste Berührung mit KI, wie zum Beispiel ChatGPT. Hier findet sich eine Spanne bei den Rückmeldungen zwischen „Habe in der Tagesschau davon gehört“, über „Habe darüber gelesen, in meinem Umfeld hat das schonmal jemand probiert“ und „Ich habe es schon mal probiert – aber nur bei der Arbeit“. Hier wird sehr oft ergänzt, dass man im Privaten keine Anwendung dafür habe.

2.
Sehr viele Menschen sagen, sie verstünden gar nicht genau, was es mit der KI auf sich hat. Es sei zu komplex, zu undurchsichtig und die Ergebnisse seien unheimlich. Wohl aber wissen sehr viele zu berichten, dass die Technik „fehlerhaft“ sei. „Ich habe gehört das…“, „Es wird gesagt dass…“ folgt dann oft zur vermeintlichen Konkretisierung.

3.
Sehr häufig wird erläutert, dass bei der KI allerlei Gefahren lauern, dass die Technik zu großem Teil überfordere, Ängste und Sorgen auslöse und man lieber eher den Rückzug anträte beziehungsweise erstmal schauen würde, was so alles passiert. Dabei vergrößern sich eher die Schreckensszenarien durch die allgemeine Berichterstattung in den (sozialen) Medien.
______________________________

Bei den Ängsten empfinde ich, dass sie eine recht hohe Irrationalität in sich tragen. Auf weitere Nachfragen stelle ich meist fest, dass es ein Unverständnis über die Technik ist, welches zum Teil dafür verantwortlich ist.

Jetzt kommt der Mediator wieder ins Spiel, denn auch wenn es sich hier nicht um einen klassischen Beziehungskonflikt handelt, so lässt sich doch eine Ähnlichkeit feststellen. Daher dürften sich Irrationalitäten der Ängste reduzieren, wenn man den Zusammenhang der Technik und den Kontext, in welchen sie eingebettet ist, versteht. Dabei haben auch Ängste ihre Aufgabe. Sie mahnen zum Beispiel zur Vorsicht.

Was machen wir nun mit den Informationen?

Die Gedanken gingen in die Richtung, ein kleines Büchlein über die KI zu schreiben. Wesentlich sollte dabei sein, dass es kein kompliziertes Buch wird, sondern mit einfachen und grundlegenden Erläuterungen die KI und ihre Funktionsweisen erklärt. Dabei sollen die Themen anhand von ChatGPT aufgegriffen werden, von denen die Teilnehmenden immer sprechen.

Was käme wohl dabei raus, wenn sich nun zwei Menschen und eine KI zusammensetzen und wir Menschen die KI unterstützen, sich selbst über einen Text zu erklären?

Das dürfte eine prima Sache sein, die KI mit einzubeziehen. Gewissermaßen ist das auch ein Experiment, in wie weit sich ein Zusammenwirken beim Texten mit Blick auf Kreativität und Fachkompetenz auswirkt. In meinen Augen eine gute Idee und so setzen sich mein Mitstreiter Daniel Schlaack und ich, gemeinsam mit Kai Turing an die Gestaltung. Kai Turing ist hier ein Pseudonym für ChatGPT, wobei Kai als Vorname für [KA:I] steht. Mit dem Nachnamen Turing möchten wir Alan Turing würdig einbeziehen, der sich bereits in den 1950er Jahren mit wegweisenden Konzepten für maschinelles Denken beschäftigt hat.

So wechselten wir uns mit der Maschine ab und stellten recht schnell fest, dass die KI nicht ohne uns arbeiten kann. Also schrieben wir ein Vorwort, in welchem wir erläutern, wie das Buch aufgebaut ist. Bei dem ganzen Umgang mit den Texten von Kai wurde auch deutlich, dass man viele Dinge so nicht stehen lassen kann – weshalb wir zum einen alle Texte einer gründlichen Verifizierung unterzogen haben und zum anderen auch Texte anpassen mussten. Das führte dazu, dass wir es wichtig fanden, in einem Kapitel am Schluss des Buches eine Bewertung hinsichtlich der Ziele und des Inhalts vorzunehmen. An diesem Punkt haben wir als Menschen eine Bewertung geschrieben, aber auch Kai Turing die Freiheit einer Bewertung überlassen. Und all das auf insgesamt nur 86 Seiten (für die KI hätten es gerne noch weniger sein sollen, für uns Menschen ist es mit Blick auf die Ziele die richtige Seitenzahl).

Wir greifen vorweg: Sehr spannend alles, denn es wurde klar:

Es ist recht gut zu bemerken, welche Texte Kai und welche Daniel und ich geschrieben haben. Probieren Sie aus, ob Sie das auch erkennen, wenn Sie das Buch lesen.

Wir Menschen können in vielerlei Hinsicht deutlich mehr als jegliche KI.

Allein diese Erkenntnis kann helfen, Sorgen und Ängste zu verringern. Das ist doch schon einmal ein Ergebnis.
___________________________________

Wenn Sie unsere Arbeit unterstützen möchten, können Sie unser Buch bei Amazon als Taschenbuch oder E-Book (Kindle unlimited) kaufen. Es ist die erste Publikation unter der Plattform des Personal-Netz e.V..

Wer das Buch rein privat lesen möchte (keine komerzielle Nutzung), kann es sich exklusiv als DIN A 4 E-Paper auf dieser Seite herunterladen. Scrollen Sie auf der Seite nach unten und folgen Sie dem angegebenen Link unter Eingabe eines Codes, den Sie dort finden. Schauen Sie sich gerne dort auch weitere Publikationen zu Bildung und Kommunikation an.